Kapitel 37

Die Befreiung der Heiligen

Es war Mitternacht, als Gott entschied, sein Volk zu befreien. Während die Gottlosen um sie herum spotteten, erschien plötzlich die Sonne und leuchtete in ihrer Kraft und der Mond stand still. Die Gottlosen erblickten die Szene mit Erstaunen. Zeichen und Wunder folgten schnell aufeinander. Alles schien aus seinem natürlichen Lauf geraten zu sein. Die Heiligen erblickten die Zeichen ihrer Befreiung mit feierlicher Freude.

Die Flüsse hörten auf zu fließen. Dunkle, schwere Wolken kamen auf und stießen gegeneinander. Aber da war ein klarer Ort, wo sich die Herrlichkeit Gottes gelegt hatte, woher die Stimme Gottes wie viele Wasser kam und Himmel und Erde erschütterte. Es geschah ein mächtiges Erdbeben. Die Gräber wurden aufgetan und diejenigen, die im Glauben unter der dritten Engelsbotschaft gestorben waren und den Sabbat gehalten haben, kamen verherrlicht aus ihren staubigen Betten hervor, um den Bund des Friedens zu hören, den Gott mit denen machte, die sein Gesetz gehalten haben.

Der Himmel öffnete und schloss sich und war in Aufregung. Die Berge schwankten wie ein Schilfrohr im Wind und warfen rauhe Felsen überall umher. Das Meer kochte wie ein Topf und warf Steine auf das Land. Und als Gott den Tag und die Stunde von Jesu Kommen sagte und den ewigen Bund seinem Volk verkündigte, sprach er je einen Satz und hielt dann inne, während die Worte über die Erde hinrollten. Das Israel Gottes stand mit nach oben gerichteten Augen da und lauschte den Worten, wie sie aus dem Mund Jehovas kamen und wie das Dröhnen von lautestem Donner über die Erde rollten. Es war schrecklich feierlich. Am Ende jeden Satzes jauchzten die Heiligen: „Ehre! Halleluja!“ Ihre Angesichter waren von der Herrlichkeit Gottes erleuchtet und sie strahlten voller Herrlichkeit wie Moses Angesicht, als er vom Sinai herunterkam. Die Gottlosen konnten sie nicht ansehen wegen der Herrlichkeit. Und als der niemals endende Segen über die ausgesprochen wurde, die Gott geehrt hatten, indem sie seinen Sabbat heilig hielten, hörte man einen mächtigen Ausruf des Sieges über das Tier und über sein Bild.

Dann begann das Jubeljahr, in dem das Land ruhen sollte. Ich sah die frommen Sklaven in Triumph und Sieg aufstehen und die Ketten, die sie banden, abschütteln, während ihre gottlosen Meister in Verwirrung waren und nicht wussten, was sie tun sollten; denn die Gottlosen konnten die Worte der Stimme Gottes nicht verstehen. Bald erschien die große, weiße Wolke. Auf ihr saß der Menschensohn.

Am Anfang, als diese Wolke in der Ferne erschien, sah sie sehr klein aus. Der Engel sagte, dass sie das Zeichen des Menschensohnes sei. Und als die Wolke der Erde näher kam, konnten wir die außerordentliche Herrlichkeit und Majestät Jesu erblicken, als er ausging, um zu siegen. Ein heiliges Gefolge von Engeln, mit ihren hellen, funkelnden Kronen auf ihren Häuptern, geleitete ihn auf seinem Weg. Keine Sprache kann die Herrlichkeit dieser Szene beschreiben. Die lebendige Wolke der Majestät und unübertroffenen Herrlichkeit kam immer noch näher, und wir konnten deutlich die liebliche Person Jesu erblicken. Er trug keine Dornenkrone, sondern eine Krone der Herrlichkeit ruhte auf seiner heiligen Stirn. Auf seinem Gewand und seiner Hüfte war ein Name geschrieben: „König der Könige und Herr der Herren“. Seine Augen waren wie eine Feuerflamme und seine Füße hatten den Anschein wie glänzendes Erz, und seine Stimme klang wie viele Musikinstrumente. Sein Angesicht war so hell wie die Mittagssonne. Die Erde erzitterte vor ihm und die Himmel wichen wie eine Schriftrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihrem Ort. Und die Könige der Erde und die Großen und die Reichen und die Heerführer und die Mächtige und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und in den Felsen der Berge und sie sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: „Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn der große Tag seines Zorns ist gekommen, und wer kann bestehen?“

Diejenigen, die kurz zuvor Gottes treue Kinder von der Erde vernichten wollten, mussten Zeugen der Herrlichkeit Gottes werden, die auf ihnen ruhte. Sie sahen diese verherrlicht. Und inmitten all der schrecklichen Szenen hörten sie die Stimmen der Heiligen in freudiger Weise sagen: „Siehe, das ist unser Gott, auf den wir hofften, dass er uns rette.“ Die Erde erbebte mächtig, als die Stimme des Sohnes Gottes die schlafenden Heiligen hervorrief. Sie antworteten auf den Ruf und kamen mit herrlicher Unsterblichkeit bekleidet hervor und riefen: „Sieg! Sieg über Tod und Grab! Oh Tod, wo ist dein Stachel? Oh Grab, wo ist dein Sieg?” Dann erhoben die lebenden Heiligen und die Auferstandenen ihre Stimmen zu einem langen, mitreißenden Siegesruf. Diese kranken Körper, die in das Grab hinuntergesunken waren, kamen herauf in unsterblicher Gesundheit und Lebenskraft. Die lebenden Heiligen wurden plötzlich verwandelt, in einem Augenblick, und wurden mit den Auferstandenen aufgenommen, und zusammen begegnen sie ihrem Herrn in der Luft. Oh, was für ein herrliches Treffen! Freunde, die der Tod geschieden hatte, waren vereint, um sich nie mehr zu trennen.

Auf jeder Seite des Wolkenwagens waren Flügel und darunter befanden sich lebendige Räder. Während der Wolkenwagen aufwärts rollte, riefen die Räder: „Heilig!“ und die Flügel riefen, während sie sich bewegten: „Heilig!“ und das Gefolge der heiligen Engel um die Wolke herum rief: „Heilig, heilig, heilig, ist Gott der Herr, der Allmächtige!“ Und die Heiligen auf der Wolke riefen: „Ehre, Halleluja.“ Und der Wagen rollte aufwärts zur heiligen Stadt. Bevor sie in die heilige Stadt eintraten, wurden die Heiligen in einem vollkommenen Quadrat angeordnet mit Jesus in der Mitte. Sein Kopf und seine Schultern befanden sich hoch über den Heiligen und über den Engeln. Seine majestätische Gestalt und sein liebliches Angesicht konnten von allen in dem Quadrat gesehen werden.

Siehe Offenbarung 1,15; 14,2; Offenbarung 16,18; 1. Mose 34,29.30; Offenbarung 15,2; 3. Mose 25,8‑13; Offenbarung 14,14; Matthäus 24,30; Offenbarung 19,12.16; 1,13‑16; Offenbarung 6,14‑17; Jesaja 25,9; 1. Korinther 15,51‑55; 1. Thessalonicher 4,16.17; Psalm 104,3; Hesekiel 1,13‑21; Offenbarung 4,6‑8

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